Gebet im Treppenhaus

Wann hast du das letzte Mal von deinem Glauben erzählt? Wann haben andere an deinem Verhalten gesehen, dass du Christ bist? – Ich diskutiere gerne über Gott und die Welt. Mir fällt es jedoch schwer meinen Glauben zu leben, ohne ständig das Gefühl zu haben, mich für alles rechtfertigen zu müssen.

Es waren diese Fragen, die mich beschäftigten, als meine Frau und ich unterwegs zu einem Treffen waren. Allerdings wussten wir noch nicht wie wir später in unsere Wohnung gelangen sollten. Wir hatten in unserer Tür versehentlich den Schlüssel von innen stecken lassen.

Nachdem wir nun einen schönen Nachmittag gemeinsam bei Freunden verbrachten, machten wir uns auf den Heimweg. Im Treppenhaus angekommen, bemühten wir uns darum mit ein paar kleinen Werkzeugen die Tür zu öffnen. Schließlich musste ich den Vermieter rufen und ihn um Hilfe bitten. Wir hantierten etwa 45 Minuten an der Tür – jedoch ohne jeglichen Erfolg. Gleich zu Beginn, hatte ich das Gefühl, dass Gott diese Situation nutzen möchte. Es war, als ob mir ständig jemand sagen würde: „Bete einfach“. Natürlich betete ich im Stillen, aber davon hatte Gott nichts, denn von dem Vermieter und den anderen Helfern, würde nie jemand etwas davon erfahren. Es war ein langer innerlicher Kampf, bis ich mich dazu durchrang, den Vorschlag zu machen, gemeinsam zu beten. Etwas verwirrt, stimmten die anderen zu. Kurz nach dem Gebet, gingen beide weg, um nach weiteren Hilfsmitteln zu suchen. In der Zeit versuchte ich wieder – mittlerweile zum x-ten Mal – die Tür mit einer EC-Karte zu öffnen. Es war weniger die Überraschung, als die Freude über das erhörte Gebet, die mich überwältigte, als die Tür plötzlich aufsprang. Die beiden anderen waren völlig erstaunt darüber. Gemeinsam konnten wir Gott dann vor offener Wohnungstür für seine wunderbare Hilfe danken.